Fachoberschule
Fachoberschule (FOS) – ein Weg zu Studium und beruflicher Karriere
Sind Sie auf der Suche nach einer Schulform, die sowohl Theorie als auch Praxis vereint und Ihnen die Tür zu einem Hochschulstudium öffnet? Möchten Sie einen Schulabschluss erlangen, der Sie ideal für eine Berufsausbildung rüstet und Ihre Aussichten auf einen attraktiven Ausbildungsplatz verbessert? Haben Sie bereits eine Berufsausbildung absolviert und einen spezifischen Berufs- oder Studienwunsch im Kopf? Dann sind Sie genau an der richtigen Stelle.
Die Fachoberschule (FOS) ist Ihr Schlüssel zu beidem. Sie setzt auf Ihrem mittleren Schulabschluss oder der Versetzung in die Einführungsphase einer gymnasialen Oberstufe auf und führt Sie, in Kombination mit einer beruflichen Qualifizierung – sei es durch ein gelenktes Praktikum oder eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung – zur bundesweit anerkannten Fachhochschulreife.
Die Fachoberschule endet mit einer zentralen Abschlussprüfung, deren Bestehen zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften oder eines gestuften Studienganges (Bachelor-Studiengänge) an einer Universität befähigt. Dabei können Sie verschiedenste Studiengänge wählen, unabhängig von der besuchten Fachrichtung in der Fachoberschule. Einzelne Hochschulen definieren zusätzlich eigene Voraussetzungen zur Aufnahme. Informationen erhalten Sie an den jeweiligen Hochschulen.
Aufgrund der erworbenen Qualifikationen steht Absolventinnen und Absolventen der Fachoberschule der Weg in eine gehobene Laufbahn im öffentlichen Dienst offen.
Nicht zuletzt bietet das „Fachabitur“ [ugs.] einen optimalen Start in die berufliche Ausbildung. In einigen Branchen sind Auszubildende mit Fachhochschulreife sehr gefragt und werden bevorzugt ausgewählt.
An den Beruflichen Schulen Rheingau wird die Fachoberschule in der Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung mit dem Schwerpunkt Wirtschaft sowie in der Fachrichtung Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie mit dem Schwerpunkt Agrarwirtschaft und Umwelttechnologie (im Schuljahr 2023-24 ausgesetzt) angeboten.
Sie interessieren sich für wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge, haben ein gutes Zahlenverständnis und möchten gerne mehr über betriebswirtschaftliche Abläufe und Entscheidungsprozesse erfahren? Dann ist die Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Wirtschaft die richtige Schulform für Sie.
Sie interessieren sich für Themen wie Umwelt und Natur, dem Schutz und der Pflege natürlicher Lebensgrundlagen, eine nachhaltige Entwicklung und dem rationellen Umgang mit Ressourcen, dem Schutz und der Förderung der Biodiversität, der Entwicklung von Klimastabilität und der Ernährungssicherung? Dann ist der Schwerpunkt Agrarwirtschaft und Umwelttechnologie die richtige Wahl für Sie.
Die Fachoberschule wird in zwei Organisationsformen angeboten:
Zweijährig direkt nach dem mittleren Abschluss oder einjährig nach einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung.
Nach dem mittleren Abschluss können Sie an den Beruflichen Schulen Rheingau die zweijährige Fachoberschule Form A mit dem Schwerpunkt Wirtschaft wählen.
Haben Sie zusätzlich eine einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung können Sie die einjährige Fachoberschule Form B mit dem Schwerpunkt Wirtschaft oder dem Schwerpunkt Agrarwirtschaft und Umwelttechnologie besuchen.
Im ersten Ausbildungsabschnitt (Klasse 11) der zweijährigen Organisationsform A arbeiten Sie an drei Tagen pro Woche im Praktikumsbetrieb und besuchen an den anderen zwei Tagen den Unterricht. Das Praktikum muss dabei dem Schwerpunkt Wirtschaft entsprechen. Im zweiten Ausbildungsabschnitt (Klasse 12) findet der Unterricht in Vollzeit statt.
In der einjährigen Organisationsform B besuchen Sie nach einer erfolgreich absolvierten Berufsausbildung den zweiten Ausbildungsabschnitt (Klasse 12) der Fachoberschule. Der fachliche Schwerpunkt (Wirtschaft oder Agrarwirtschaft und Umwelttechnologie) muss dabei der Berufsausbildung entsprechen.
- einen Mittleren Abschluss mit mindestens befriedigenden Leistungen in zwei der drei Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch, wobei in keinem der genannten Fächer die Leistungen schlechter als ausreichend sein dürfen
oder Mittleren Abschluss in Form des qualifizierenden Realschulabschlusses
oder das Zeugnis der Versetzung in die Einführungsphase einer gymnasialen Oberstufe - Eignungsfeststellung der abgebenden Schule
- Schriftliche Zusage eines Praktikumsplatzes
- Bescheinigung über eine Berufsberatung
Bei uns zählt das Abschlusszeugnis der Mittleren Reife zu den zulassungsrelevanten Dokumenten. Falls Sie zum Halbjahr noch nicht alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllen, ermutigen wir Sie dennoch, sich bei uns zu bewerben. Wir bieten die Möglichkeit, das Abschlusszeugnis bis spätestens zu den Sommerferien nachzureichen, sodass Sie, falls noch Plätze vorhanden sind, auch nach dem Bewerbungsschluss aufgenommen werden können. Unser Ziel ist es, allen motivierten Bewerberinnen und Bewerbern eine faire Chance zu geben. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns darauf, Sie bald in unserer Bildungseinrichtung begrüßen zu dürfen!
- einen Mittleren Abschluss mit mindestens befriedigenden Leistungen in zwei der drei Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch, wobei in keinem der genannten Fächer die Leistungen schlechter als ausreichend sein dürfen
oder Mittleren Abschluss in Form des qualifizierenden Realschulabschlusses
oder das Zeugnis der Versetzung in die Einführungsphase einer gymnasialen Oberstufe - Abschluss in einem einschlägig anerkannten Ausbildungsberuf
- Nicht hinreichende Noten im Zeugnis des Mittleren Abschlusses können ggf. durch einen Notendurchschnitt von 3,0 im Berufsschulabschlusszeugnis ausgeglichen werden
Das Jahrespraktikum ist wesentlicher Bestandteil der Organisationsform A der Fachoberschule und ermöglicht es, erste Berufserfahrungen zu sammeln. Das erfolgreiche Absolvieren des Praktikums ist eine Voraussetzung für die Zulassung in den zweiten Ausbildungsabschnitt (Klasse 12).
Das Jahrespraktikum …
- beginnt jeweils am 1. August – unabhängig von der Lage der Sommerferien – und endet in der vorletzten Schulwoche vor den Sommerferien des Folgejahres.
- wird an drei Tagen pro Woche – auch in den Schulferien – absolviert.
- muss in einem Betrieb durchgeführt werden, der zu der Fachrichtung “Wirtschaft und Verwaltung” passt. (Einschlägigkeit des Praktikums)
- sollte idealerweise in einem Praktikumsbetrieb durchgeführt werden, der eine Ausbildungsberechtigung für kaufmännische Berufe hat.
Der Unterricht in der Fachoberschule gliedert sich in den allgemeinen Lernbereich und den beruflichen Lernbereich.
Im Rahmen des Pflichtunterrichts werden im allgemeinen Lernbereich in der Klassenstufe 11 die Fächer Deutsch, Politik und Wirtschaft, Englisch und Mathematik unterrichtet. In der Klassenstufe 12 kommen noch zwei Fächer der Fächer Biologie, Chemie und Physik sowie Religion/Ethik und Sport hinzu.
Die schriftlichen Prüfungen basieren erstmalig im Schuljahr 2024/2025 auf den neuen Kerncurricula.
Im beruflichen Lernbereich werden in der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Wirtschaft zukünftig folgende Themenfelder im schwerpunktbezogenen Fach unterrichtet:
Klassenstufe 11 |
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Rechtliche Grundlagen wirtschaftlichen Handelns |
Wirtschaftliche Grundtatbestände |
Erfassen von Geschäftsprozessen I |
Lern- und Arbeitsmethoden |
Klassenstufe 12 |
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Marketing |
Beschaffung und Lagerung |
Projekt |
sowie zwei der folgenden sechs Themenfelder durch Erlass „zugeschaltet“: |
Wertschöpfung und Leistungserstellung |
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen |
Investition und Finanzierung |
Personalprozesse |
Erfassen von Geschäftsprozessen II |
Unternehmensformen und handelsrechtliche Rahmenbedingungen |
Darüber hinaus wird in beiden Klassenstufen Wahlpflichtunterricht angeboten. Dieser dient zur Ergänzung, Verstärkung und Vertiefung des Pflichtbereichs.
Im beruflichen Lernbereich werden in der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Agrarwirtschaft und Umwelttechnologie folgende Themenfelder im schwerpunktbezogenen Fach unterrichtet:
Klassenstufe 12 |
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Ökologie |
Stoffwechselphysiologie |
Projekt |
sowie zwei der folgenden drei Themenfelder durch Erlass „zugeschaltet“: |
Züchtung von Pflanze und Tier |
Agrarpolitik und Marketing |
Boden als Pflanzenstandort und Bodenschutz |
Darüber hinaus wird Wahlpflichtunterricht angeboten. Dieser dient zur Ergänzung, Verstärkung und Vertiefung des Pflichtbereichs.
Die Anmeldung erfolgt in der Regel über die abgebende Schule oder auch direkt an den Beruflichen Schulen Rheingau. Alle Unterlagen dazu finden Sie in unserem Downloadbereich.
Anmeldeschluss ist der 31. März des Aufnahmejahres, allerdings können danach – bei Verfügbarkeit – auch noch Schulplätze vergeben werden.
Nach der Anmeldung erhalten Sie einen Bescheid über die Aufnahme in die Fachoberschule. Diese Bescheide sind in der Regel vorläufig, sodass Sie sicherstellen müssen, dass vor Schulbeginn alle Voraussetzungen (Zeugnisvorlage, Notenvoraussetzungen, Praktikumsvertrag etc.) erfüllt sind!
Sie möchten sich für die Fachoberschule anmelden? Dann beantragen Sie die Aufnahme bitte schriftlich bis zum 31. März. Alle Unterlagen dazu finden Sie in unserem Downloadbereich.
Wir freuen uns auf Sie!
Bildnachweise: AdobeStock | Bild-Nr. 376858591 | Jacob Lund